Literaturverwaltung mit dem Computer

Fragen und Diskussionen zur Theorie der Musikpädagogik und -didaktik an Hochschule und Universität

Moderator: Daniela Neuhaus

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Dirk Bechtel
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Literaturverwaltung mit dem Computer

Beitrag von Dirk Bechtel »

Liebe KollegInnen,

wer häufig wissenschaftliche Texte mit mehr oder weniger zahlreichen Zitaten verwendet, wird sicher schon längst eine Datenbank zur Literaturverwaltung einsetzen.

Neben isolierten Datenbanken sind besonders solche interessant (und erleichtern Routine-Arbeit ungemein!), die zum einen mit Online-Datenbanken, zum anderen mit dem eigenen bevorzugten Textverarbeitungsprogramm verknüpft sind:
  • – Man kann online nach Literatur suchen und die gefundenen Einträge per Mausklick in die eigene Datenbank übernehmen (Voraussetzung ist, dass die Software eine Schnittstelle zur entsprechenden Datenbank bietet und die Datensätze importieren kann).
    – Man kann durch ein entsprechendes Plug-In direkt aus dem Textverarbeitungsprogramm heraus die eigene Datenbank durchsuchen,
    – kann die gewünschte(n) Literaturangabe(n) per Mausklick in seinen Text einfügen lassen
    – und kann zu guter Letzt das komplette Literaturverzeichnis automatisch erstellen lassen.
Oder mit anderen Worten: Man muss nur einmal seine Literatur in die Datenbank eingeben und nicht bei jedem Text, in dem man diese Textstelle zitiert, alles nochmal eintippen - das erledigt dann die Software. :-) Nachdem ich in den vergangenen Weihnachtsferien mit diesem System begonnen habe, möchte ich inzwischen nicht mehr darauf verzichten!

Relativ viel Zeit hat mich die Suche nach der geeigneten Software gekostet; deshalb - um anderen diese Zeit zu ersparen - mein Ergebnis:

Es gibt mit Endnote ein gutes, aber auch recht teures Programm, das sowohl auf Macs als auch unter Windows läuft. Vorteil ist sicher, dass es plattformübergreifend ist.

Ich habe mich aber für das Programm Bookends entschieden, das allerdings nur unter MacOS läuft. Das Programm ist deutlich preiswerter, hat einen tollen Support (der Programmierer hat mir auf alle Anfragen innerhalb weniger Stunden, oft sogar Minuten geantwortet!), für das Format der erzeugten Zitatangaben kann man beliebige Formate definieren (viele sind bereits vorgegeben), man kann neben Word auch LaTex damit verküpfen, und es hat laut Nutzerkommentaren viele Vorzüge gegenüber Endnote, die von mehreren "Umsteigern" aufgezählt werden (unter anderem soll es bei großen Datenmengen deutlich schneller sein).

Bei Versiontracker kann man Nutzerkommentare zu beiden Programmen vergleichen, außerdem noch zu Sente, das bei mir ebenfalls in die engere Wahl gekommen war und sehr gute Kritiken bekommen hat:

http://www.versiontracker.com/dyn/moreinfo/macosx/15738 (Endnote)
http://www.versiontracker.com/dyn/moreinfo/macosx/712 (Bookends)
http://www.versiontracker.com/dyn/moreinfo/macosx/21781 (Sente)

Für Windows gibt es natürlich die Literaturverwaltung Literat, für die gerade der Nachfolger Citavi in Arbeit ist. Da ich mich mit diesen Windows-Programmen nicht auskenne: kann vielleicht jemand seine Erfahrungen damit beschreiben?

Kommentare und Ergänzungen zu den o. g. Programmen sind natürlich ebenfalls erwünscht!

Für Mac-User noch ein Literatur-Tipp: Mac OS X für Hochschule und Wissenschaft. Anleitung, Arbeitshilfen, Tipps & Tricks.

Viele Grüße,
--Dirk Bechtel
Zuletzt geändert von Dirk Bechtel am 16. Nov 2006 10:55, insgesamt 3-mal geändert.
Hobbes

Alternative Visual Composer

Beitrag von Hobbes »

Als Alternative zu Endnote ist noch Visual Composer zu nennen. Größtenteils haben die Programme ähnliche Funktionen, der Visualcomposer ist allerdings auf deutsch. Unter http://www.visualcomposer.net kann man sich eine Demoversion herunterladen, die Lizenz kostet aber bei weitem nicht soviel wie eine für Endnote. Für Studenten :lol: gibts den Visualcomposer schon für um die 30Euro.

Mich hats überzeugt.

Gruß,

Hobbes
Greuel
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Citavi !!!

Beitrag von Greuel »

Das Programm "Citavi" ist einfach, übersichtlich, sehr praktisch, verfügt u.a. über gute Recherchemöglichkeiten und wird bestens gepflegt. Ich kann das Programm nur sehr empfehlen. Zum Kennenlernen gibt es eine kostenlose, aber voll funktionsfähige Free-Version zum Download (siehe Citavi-Homepage), mit der man aber nur eine begrenzte Anzahl von Titeln (100 ?) bearbeiten kann.
Dr. Thomas Greuel
Seminar für Musik und ihre Didaktik
Universität zu Köln
thgreuel@aol.com
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Dirk Bechtel
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Literaturverwaltung mit Browser-PlugIn

Beitrag von Dirk Bechtel »

Ein ganz neuer Ansatz: Literaturverwaltung gleich über den Internetbrowser!

Zotero ist ein Plug-in für Firefox 2.0, das u.a. zahlreiche Funktionen zum Suchen, Erfassen und Verwalten (!) von Quellen im Netz bietet. Zur Ausgabe der bibliografischen Daten stehen dem User dann verschiedene Formate zur Verfügung.

Entwickelt wurde das Programm am Center for History and New Media der George Mason University in Fairfax im US-Staat Virginia.

Laut Future-Zone wollen die Zotero-Entwickler "mit ihrer quellenfreien Software ältere proprietäre Literaturverwaltungsprogramme wie EndNote ersetzen. Sie planen, Zotero um Funktionen wie Social Bookmarking und Schnittstellen zu Online-Übersetzungsdiensten sowie die Integration mit verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen zu erweitern."

Klingt wirklich interessant... wer schaut mal genauer hin? Testet? Erzählt uns von den Ergebnissen?
http://www.zotero.org/ :P


Viele Grüße,
--Dirk Bechtel
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