Hallo,
entschuldige, dass ich jetzt erst schreibe, aber mir ist Dein Beitrag einfach durchgerutscht
Mach Dir um das Klavier mal keine Sorgen. Mit 2 1/2 Jahren Unterricht (sofern Du jetzt anfängst) ist es kein Problem. Du nimmst dann einfach Trompete als Hauptfach und Klavier als Nebenfach. Genügend Interesse vorausgesetzt, wirst Du mit dem Unterricht an der Uni dann auch noch ein passabler Pianist werden.
Deine Bedenken bezüglich des Unterrichtens sind berechtigt. Doch gerade deshalb sind diverse Schulpraktika innerhalb der Lehramtsprüfungsordnung (kurz LPO) zwingend vorgeschrieben. Ich schreibe mal über die Situation in NRW (Uni Dortmund):
Ein erstes Orientierungspraktikum liegt gleich zu Beginn des Studiums. Hier hospitierst Du einfach und schaust Dir den Unterricht anderer Lehrer an und beobachtest. Es folgt dann ein Tagespraktikum, bei dem Du ein Semester lang einen Tag in der Woche in der Schule bist. Während des Praktikums wirst Du dann auch eine Stunde selbst unterrichten (inkl. Vorbereitung und Nachbesprechung mit dem Fachlehrer). Parallel dazu gibt es dann eine vorbereitende Didaktik-Veranstaltung. Im Blockpraktikum, welches mindestens 4 Wochen dauert, bist Du dann durchgehend in einer Schule Deiner Wahl und hast somit auch die Möglichkeit, über weite Strecken selbst zu unterrichten.
All diese Praktika bieten Dir die Möglichkeit, Dich mit der Lehrerrolle anzufreunden oder aber auch nicht.
In NRW z. B. gibt es ab diesem Semester die Möglichkeit, Schulmusik auf Basis von Bachelor und Master zu studieren. So hast Du auch ohne anschließendes Referendariat einen berufsqualifizierenden Abschluss (wofür auch immer).
Ich selbst studiere im auslaufenden 6. Semester Musik und Deutsch (Sek. II) und werde im nächsten Frühjahr mein Examen ablegen. Das Unterrichten ist gar nicht so schlimm (und die Schüler sind es auch nicht). Man muss sich nur erst an die andere Perspektive gewöhnen.
Bei mir war es sogar so, dass ich am liebsten aus dem Blockpraktikum gar nicht mehr zurück an die Uni gegangen wäre
Als ich noch selbst Schüler war (was aber schon SEHR viele Jahre zurück liegt - mein Erst- und Wunschberuf ist eigentlich Tontechniker) konnte ich mir auch nicht vorstellen, vor einer Klasse zu stehen und zu unterrichten. Durch eine Anstellung als Dozent in einem Umschulungsunternehmen bin ich dann aber doch noch dazu gekommen.
Wenn Du gerne Musik machst, anderen gerne was über Musik erzählst und meinst, dass Du Leute mit Deiner Musik begeistern kannst (v.a., es auch mal selbst zu probieren), dann ist die Schulmusik sicher was für Dich. Ich fand es als Schüler immer toll, wenn mein Musiklehrer begeistert von der Musik war und das hat mich immer motiviert, ebenfalls mehr Musik zu machen und mal Zusammenhänge näher zu beleuchten. Man muss halt nur mit Spaß bei der Sache sein, dann sind es die Schüler (hoffentlich) auch.
Viele Grüße,
Markus